Mittwoch, 14. Januar 2015

Große Erwartung

31. August 2008, der Tag meiner Immigration!

Am Weg vom Flughafen nach Hause lud mich mein Mann zum Dinner ein. Wir wählten ein uns lieb gewordenes Fish-Restaurant aus. Alles war sehr schön, dass Essen und die Margaritas waren excellent, aber irgendwie fühlte sich alles anders an als früher. Die ganze Situation war komisch, aber ich führte es auf meine Müdigkeit zurück.

Durch einen Buchungsfehler musste ich nämlich einen Teil der Reise per Bahn durchführen, und daher verlängerte sich meine Reisezeit gewaltig und ich war fast 40 Stunden unterwegs. Los ging es am 30 August in Wien, und nach einer durchwachten Nacht kam ich um 3:30 früh in Frankfurt am Main an. Gott sei Dank hat der Flughafen einen direkten Anschluss zur Bahn, und das Terminal konnte vom Bahnstig erreicht werden. Das Problem war nur, dass es keinen Aufzug hinauf zum Termial gibt und die sehr enge Rolltreppe erlaubte mir nicht, meine beiden schweren Koffer samt Handgepäck aufeinmal hinaufzubefördern. Außerdem  war kein einziger Mensch am Bahnsteig, der mir helfen konnte, es war ja mitten in der Nacht. So musste ich einen Koffer alleine zurück lassen, um einmal den ersten Koffer die Rolltreppe hinauf zu befördern. Oben angekommen fand sich glücklicherweise eine Mann vom Putztrupp, der mir den zweiten Koffer heraufholte.

Nach einigen Stunden Aufenthalt ging es von Frankfurt nach Las Vegas, wo mich eine Freundin abholte und mir mit dem schweren Gepäck half. Während weiterer 6 Stunden Aufenthalt, entertainte mich meine öserreichische Freundin, sie hat ihren einzigen freien Tag für mich geopfert um mir einen schönen Aufenthalt zu bereiten, aber mein Herz war schon in Phoenix bei meinem Mann. Nachdem ich dann auch am Flug nach Phoenis kaum schlafen konnte war ich extrem müde, als ich dann endlich spät abends ankam.

Trotzdem wollten meine Mann und ich meine Green Card ein wenig feiern!


 Mein erster Tag in meiner neuen Heimat

Montag, 5. Januar 2015

Leben in den USA (Teil 2)

Komischer Empfang:

Es war der 31. August 2008, der Tag auf den ich seit 30. Juni 2003 gewartet hatte! Der Tag, an dem ich zum ersten Mal als Permanent Resident, also im Besitze einer Green Card (die übrigens nicht grün ist) einreisen durfte! Der erste Tag unserer gemeinsamen Zukunft in einem fremden Land.

Für fast 2 Jahre lang hatten uns die amerikanischen Behörden getrennt, weil es per Gesetz nicht erlaubt sein soll, die Wartezeit auf eine Green Card mit dem geliebten Ehepartner im Land zu verbringen, sondern der eine muss im Land bleiben, und der andere wird dazu verdammt, im Ausland abzuwarten. TRENNUNG PER GESETZ!!!! Die Antwort auf die Frage WARUM, konnte mir bis heute niemand zufriedenstellend beantworten.

Besonders jetzt wird mir die Doppelbödigkeit dieser Gesetzgebung und Gesellschaft bewusst, denn vor einigen Monaten hat nun der Präsident dieses Landes verkündet, dass zirka 4 Millionen Menschen, die sich illegal in den USA aufhalten, begnadigt werden sollen. Ich habe nichts gegen irgend jemanden, denn ich bin Christ und Gott liebt ALLE Menschen, selbst den grausamsten Mörder. Ich selbst bin ein Sünder und unvollkommen, und brauche das vergebende Blut meines Erlösers Jesus Christus täglich. Mein Gott hat meine Schuld auf Sich genommen und den Preis der Sünde bezahlt mit dem Tod auf dem Kreuz! Aus diesem Grund liebe ich meinen Gott und ich bin Sein Eigentum für immer! Aus Liebe zu Ihm versuche ich, das Gesetz Gottes zu halten, was keinem Menschen möglich ist, aber ich arbeite daran!!! Also das ist meine Position, nur um klarzustellen, dass ich niemanden richte, der irgendwas gegen das Gesetz tut. Also, wenn Menschen sich in dieses Land einschleichen, um ein besseres Leben zu finden und der Armut zu entfliehen, das kann man verstehen, aber wenn ein Gesetzgeber denjenigen BESSER BESCHÜTZT, als jemanden, der das Gesetz halten will, dann wird der GESETZGEBER unglaubwürdig!!

Einer der Gründe, die Obama angibt, weshalb es eine Amnestie geben wird, ist, dass man die Familien nicht trennen möchte.

Nachdem ich 2004 erfuhr, dass ich anstatt der ursprünglich geschätzten 6 bis 9 Monate, nun 5 JAHRE lang auf meine Green Card warten müsste, und dass ich diese Zeit womöglich im Ausland verbringen müsse, GETRENNT von meinem Mann (!), habe ich die Ämter aller Politiker hier gestürmt, insbesondere weil diese Information vor uns verschwiegen wurden, und wir unverschuldet in diese missliche Lage kamen. Ich habe auch versucht an die Öffentlichkeit zu appellieren (Zeitung, TV und Radio), aber niemand konnte, oder wollte uns helfen. Ich werde auch in mein Leben nicht vergessen, als mir jemand im Office des Senators McCain eröffnete, dass sie in den letzten 20 Jahren viele aus diesem Grunde, zerbrochene Familien gesehen hätte. Sie sagte es mit einem Gesichtsausdruck der Genugtuung, nachdem ich unter Tränen versuchte zu erklären, dass meine Ehe auf dem Spiel stünde, wenn man uns auf so viele Jahre trennen würde.

Als ich dann Ende 2006, nach vielen erfolglosen Versuchen, Hilfe zu erhalten, tatsächlich aufgefordert wurde, das Land zu verlassen, haben mein Mann und ich tatsächlich einen illegalen Aufenthalt im Lande erwogen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber noch immer Hoffnung, dass ich in Österreich ein Visum für eine Rückkehr erhalten würde, und ich konnte mir nicht vorstellen, hier als so genanntes Uboot zu leben.

Nachdem meine legale Immigration in dieses Land mit einem Rauswurf belohnt wurde, und nun 4 Millionen Menschen für ihren illegalen Aufenthalt mit einer Aufenthaltsgenehmigung belohnt werden, und nachdem meine Ehe in weiterer Folge den Stress einer 2 jährigen Trennung nicht standhielt, jedoch der Präsident auf der anderen Seite 4 Millionen Illegale beschützt vor solcher Gefahr, fühle ich mich ziemlich diskriminiert!

 Ich erinnere mich noch genau an den 13. Januar 2007, der Tag an dem ich das Land verlassen musste. Mein Mann brachte mich zum Flughafen und bei unser Verabschiedung weinte er. Ich konnte nicht weinen, was ich sehr eigenartig fand, und ich fühlte mich ziemlich schlecht deswegen. Ich führe es auf diesen inneres Stress zurück, der vielleicht irgendwelche Hormone erzeugte, es war wie in einem Schockzustand, gefühllos.

Als ich dann, fast 2 Jahre später, zurück kam, und mein Mann mich abholte am selben Flughafen, war alles anders. Der Mann, der mir hier begegnete und auf den ich mich so gefreut hatte, war nicht mehr derselbe.

Leben in den USA (Teil 1)

Es ist wieder diese Zeit: ein neues Jahr (2015) hat begonnen, lass uns das alte abschließen, um frei zu sein für etwas Neues.

Meine "Einwanderung mit Hindernissen" in die USA habe ich in diesem Blog sehr detailliert beschrieben, und ich weiß, die Leser wären sicher auch an den Erfahrungen mit meiner Niederlassung hier in den USA interessiert gewesen, aber das Leben war einfach zu kompliziert die letzten Jahre, und ich hatte auch nicht die Muse, es öffentlich zu machen.

Nach meinem letzten Eintrag über meine 5 Jahre lange Einwanderungs-Odyssee am 7. August 2010 und meinem Jahresrückblick für dasselbe Jahr am 24. Dezember 2010 war es nun 4 Jahre still auf diesem Blog, nicht weil mein neues Leben hier in Arizona so friedvoll und still war, - ganz im Gegenteil -, sondern weil ich einfach keine Kraft hatte. Außerdem hat sich leider auch sehr viel privates Chaos in meinem Leben ereignet, und in erster Linie wollte ich meinen Mann beschützen, und nichts Negatives über ihn verbreiten. Da wir nun seit letzten Mai geschieden sind, hätte ich nun die Freiheit, meiner Enttäuschung freien Lauf zu lassen, und alles über das Medium Blog zu verbreiten, aber das Gesetz der Liebe, an das ich glaube, verbietet mir, jemand anderes schlecht zu machen, vor allem öffentlich. Außerdem möchte ich auch nicht dass dieser Blog vom Thema abkommt, es geht ja nicht um das Thema Ehe hier, sondern um die EINWANDERUNG IN DIE USA!!

Aber wo liegt nun die Grenze, wenn das eine so eng in das andere verwoben ist?? Schließlich und endlich habe ich das alles ja nur auf mich genommen, um mit meinem Mann in das Land seiner Träume zu ziehen. Aus Liebe zu ihm habe ich alles in Österreich aufgegeben und meine Familie und Freunde verlassen. Und meine Liebe zu meinem Mann, und das Ziel mit ihm hier in Arizona alt zu werden, waren ja auch die Motivatoren, die mich durch all die Hindernisse durchzogen, die uns die Behörden in den Weg geworfen hatten. Und darüber hinaus hat mich die Liebe Gottes getragen, all diese Jahre durch die Immigration, und auch all die Jahre hier in Arizona, in denen ich nichts anderes getan habe, als für meine Ehe und Existenz zu kämpfen.

Mein Gebet an dieser Stelle ist nun, dass mich Gott davor bewahren möge, meinem (nun) Exmann, alle Schuld zuzuschieben, und dass ich mit der Weisheit Gottes ausgestattet werde, um diesen Blog sachlich zu halten, speziell dann, wenn Privates eingebracht werden muss, um der Wahrheit willen.

Dieser Blog ist einzig und allein dazu ausgereichtet, interessierten Menschen Informationen über die Probleme einer Immigration in die USA zu geben, und einen Einblick, wie ein Leben in den Vereinigten Staaten aussehen könnte.

Hier nun meine Geschichte seit meiner Immigration am 31. August 2008:

Siehe Leben in den USA (Teil 2).